VISARIGHT aus Magdeburg

Der Weg zum Visum ohne Hürden: Wie entstand die Idee zu VISARIGHT?

Als ehemaliger Visa-Entscheider beim Auswärtigen Amt komme ich direkt aus der Praxis. Dort hatte ich häufig mit Antragstellern zu tun, die von der Bürokratie, Anforderungen und der unübersichtlichen Informationslage überfordert waren. So entstand die Idee, den gesamten Antragsprozess in einer ganzheitlichen digitalen Plattformarchitektur zu bündeln. Wir haben für die Nutzer eine intuitive Benutzeroberfläche geschaffen, über welche sie den gesamten Einwanderungsprozess managen können. Dafür kombinieren wir innovative Technologie und Algorithmen mit fachlicher Expertise und spezialisierten Partneranwälten.

Mit welcher technischen Innovation erleichtert Ihr Euren Kunden das Visa-Verfahren?

VISARIGHT fokussiert sich derzeit stark auf das Migrationsmanagement von hochqualifizierten Fachkräften für inländische Unternehmen. Die undurchsichtige rechtliche Lage und die verzweigte bürokratische Struktur des Visumverfahrens sorgt häufig für Unsicherheiten. Unser Ziel besteht darin, den Einwanderungsprozess transparenter und intuitiver zu gestalten. Hierfür kombinieren wir selbst entwickelte Software und Algorithmen, automatisierten Dokumentenworkflow mit digitalen Berechtigungsprüfungen sowie rechtlicher Beratung durch unsere spezialisierten Partneranwälte. Wir haben das relevante Recht akribisch auseinander genommen und mit unserer langjährigen Erfahrung einen Prozess geschaffen, mit dem sich die Einreisevoraussetzungen mühelos und jederzeit auf Abruf prüfen lassen. Damit sind wir im Bereich Legal Tech einen großen Schritt gegangen und gestalten das Visaverfahren heute wesentlich effizienter. Ausgangspunkt ist für unsere Kunden stets die Berechtigungsprüfung. Diese ist ein dynamischer Scoring-Algorithmus, welcher die individuell relevanten Informationen des Nutzers abfragt und dessen Status automatisch kategorisiert.

Was bedeutet es als Startup neu an den Markt zu gehen?

Als größte Challenge empfand ich die Aneignung von den entscheidenden Kompetenzen. Als Gründer wirst du schnell und oft mit Herausforderungen aus verschiedensten Bereichen konfrontiert. Du bist zugleich Product-Manager, Marketingexperte und Personalentscheider. Täglich müssen viele kleinere und größere Entscheidungen getroffen werden. Die Lernkurve ist steil und mit den Entscheidungen liegt man liegt nicht immer richtig. Wichtig ist, dass hier die Richtigen überwiegen. Mit der Zeit holt man sich dann Personal mit den relevanten Fähigkeiten. Hier die richtige Wahl zu treffen, ist besonders wichtig und mit einigem Stress verbunden.

Ihr habt es geschafft, große Kunden wie Zalando, die Barmer und Techniker Krankenkasse, Blinkist sowie das Onlineportal holidu zu überzeugen. Was braucht es dafür?

Man muss es schaffen Kunden davon zu überzeugen, dass durch die Zusammenarbeit solche Effekte wie Einsparungen, Effizienz und bessere Abläufe entstehen. Nicht zu unterschätzen ist beim B2B Business eine zielgerichtete und professionelle Ansprache und eine Wohlfühlatmosphäre zwischen den Geschäftspartnern.

Zum Abschluss die Frage nach der Unterstützung: IT-Unternehmer in Sachsen-Anhalt sein - was läuft hier im Land bereits gut, was müsste besser sein?

Ich finde großartig, dass es in Sachsen-Anhalt Programme für Unterstützung von jungen Unternehmen gibt. Bei der Suche nach einem geeigneten Investor kamen wir mit der „bmp Ventures AG“, die uns auch mit Mitteln aus dem IBG-Fond der Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt unterstützt, zusammen. Die Zusammenarbeit ist sehr eng und auf Augenhöhe. Manchmal weist jedoch der Standort, z.B. bei der der Suche nach Personal, Nachteile auf. Zu diesem Thema sind wir allerdings mit den Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung in engem Kontakt. Aktuelle Projekte und Ansätze schaffen dabei zukünftig hoffentlich Abhilfe.