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Digitale Souveränität

Immer größere Teile der Wirtschaft werden von digitalen Prozessen bestimmt. Zugang zu Daten sowie die nötigen Technologien und Kompetenzen zur Nutzung sind essentiell, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Für das Land Sachsen-Anhalt zählt zu den wichtigsten Zielen, digitale Souveränität für die ansässige Wirtschaft und Bürger zu schaffen.

Digitale Souveränität bedeutet, selbstbestimmt in der digitalen Wirtschaft des 21. Jahrhunderts handeln zu können. Dazu gehören die Speicherung und Verarbeitung von Daten, die Kompetenz und das Knowhow bei der Nutzung aktueller Technologien und zuletzt die Interoperabilität mit anderen Daten und Prozessen, um Synergieeffekte zu schaffen. Nur wenn diese drei Aspekte gegeben sind, kann eine souveräne Wirtschaft entstehen, die wettbewerbsfähig ist und im internationalen Vergleich auf Augenhöhe agieren kann.

  • Datensouveränität

    Daten sind der Rohstoff des 21. Jahrhunderts. Sie sind die Basis für eine zukunftsfähige Wirtschaft, Grundlage für Innovationen. Datensouveränität bedeutet selbstbestimmt und bewusst über die Erhebung, Speicherung und Verarbeitung der eigenen Daten zu bestimmen. Das Problem: Aktuell sind Daten nicht gleichermaßen verfügbar und Unternehmen ohne Datenzugang haben große Schwierigkeiten in den Markt einzusteigen. Eine gestärkte Datensouveränität schafft daher die Grundlage für mehr Innovationen. Open Data und Data Sharing bedürfen hierfür Vorgaben sowie Regulierungen. Die Folge: Daten werden in der Wirtschaft freigesetzt und Kooperationen gefördert.

    Datenspeicherung und Verarbeitung müssen dabei so organisiert sein, dass es agiles und kooperatives Handeln ermöglicht. Das bedeutet, dass Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, die die Teilhabe am digitalen Wirtschaften erlauben und im Einklang mit deutscher und europäischer Datenethik stehen. Dabei kommt Open Source eine besondere Bedeutung zu. Sie erlaubt Unternehmen den Zugang zu neuester Technologie, ohne dabei eine Abhängigkeit von den proprietären Angeboten einzelner Anbieter zu schaffen. Darüber hinaus sorgt die Transparenz von Open Source Software für Vertrauen in den rechtmäßigen und verantwortungsvollen Umgang mit Daten.

  • Technologische Souveränität

    Genau so wichtig wie der Zugang zu Daten sind die notwendigen Fähigkeiten, um Daten und Technologien zu nutzen, weiterzuentwickeln und in den eigenen Unternehmen einzusetzen. Der Anspruch von technologischer Souveränität besteht darin, Schlüsseltechnologien international auf Augenhöhe mitzuentwickeln. Das ist die Voraussetzung, um im internationalen Wettbewerb nicht in Abhängigkeit zu geraten und wirtschaftliche Gestaltungskraft zu erhalten.

    Technologische Souveränität erfordert zum einen digitale Kompetenzen bei Mitarbeitern etwa in den Bereichen Umgang mit aktueller Software, Verständnis und Sensibilität für Daten sowie Kenntnisse in Schlüsseltechnologien. Durch Qualifizierungs- und Weiterbildungskonzepte halten neue Technologien Einzug. Zum anderen ist Technologieförderung vor Ort notwendig. Mit regional verortbaren und themenbezogenen Innovationsökosystemen steigt die Attraktivität des Standortes. Das erlaubt eine Stärkung des Innovationsumfeldes durch eine schnelle und verlässliche Bereitstellung von Daten und Kompetenzen. In Kombination befähigen diese Maßnahmen Forscher, Wirtschaftsakteure, Bürger und Verwaltung dazu, Innovationen voranzutreiben.

  • Interoperabilität

    Große Datenmengen und neue Technologien wie Cloud Computing erlauben es Unternehmen, neue Geschäftsfelder zu erschließen und innovativ tätig zu werden. Noch größere Synergien entstehen jedoch durch Kooperation verschiedener Unternehmen und der Interoperabilität von Daten und Diensten.

    Interoperabilität beschreibt die Eigenschaft von verschiedenen Systemen miteinander zu interagieren. Open Data ist ein wichtiger erster Schritt hin zu einem Datenökosystem, das Innovationen ermöglicht und neuen Wettbewerb schafft. Der logische nächste Schritt ist, dieses Ökosystem so zu gestalten, dass Daten nicht statisch bleiben, sondern weiter verwendet werden können. Systeme in diesem Ökosystem können zusammenarbeiten und neue Synergien schaffen. So endet die Wertschöpfung nicht bei einem Unternehmen, sondern ist nur ein Baustein, auf dem das nächste Produkt aufsetzen kann. Ein solches Vorhaben gelingt durch spezifische Vorgaben im Rahmen von Förderungen und Regulierungen von Daten, so dass das Kombinieren und Erweitern von Daten möglich ist. Dadurch können verschiedene Produkte aufeinander aufbauen und es entsteht ein reichhaltiges Ökosystem.

    Dieser Aspekt von digitaler Souveränität eines Wirtschaftsstandorts schafft das Potenzial von gewaltigen Synergieeffekten, die langfristig neue Ansiedlungen ermöglichen und im internationalen Wettbewerb von Vorteil sind.

Der Weg zur digitalen Souveränität

Das Land Sachsen-Anhalt schafft mit der ODE.OpenDataEcosystem die Grundlagen für digitale Souveränität in der Wirtschaft. Das Ökosystem ermöglicht das Speichern und Teilen von Daten im Einklang mit geltenden Bestimmungen im Umgang mit Daten und deren Verarbeitung. Diese Klarheit und Vereinfachung führt zu mehr agilem und kooperativem Handeln über die Grenzen einzelner Unternehmen hinweg. Das steht ganz im Zeichen von digitaler Souveränität und schafft den Nährboden für Innovation und Wettbewerb in der ansässigen Wirtschaft.

Ohne Fachkräfte kein wirtschaftlicher Erfolg! Qualifizierte Führungskräfte und Beschäftigte, die den Herausforderungen der neuen digitalen Arbeitswelt gewachsen sind, bilden die Basis für ein wettbewerbsfähiges Sachsen-Anhalt. Deswegen geht das Ministerium mit der Initiative "Business Resilienz: Wirtschaft digitalisieren - mit Digitalisierung widerstandsfähiger werden" an den Start.
Die vergangenen Monate der Coronakrise haben mit Nachdruck deutlich gemacht, wie entscheidend der digitale Standard für den Erfolg von Unternehmen zukünftig sein wird. Um diese neuen Herausforderungen zu meistern, bedarf es des Wissens über den Einsatz sowie die Möglichkeiten digitaler Technologien und Tools einerseites. Andererseits braucht es die Kompetenz diese im eigenen Unternehmen einzuführen.
Vor diesem Hintergrund sollen die bestehenden Potenziale im Land der Wirtschaft zugänglich gemacht - und den Verantwortlichen auf Entscheiderebene die nötigen Skills vermittelt werden.

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